Chasin hebt hervor, dass mehr Aussteuerungsreserve nicht nur für Profimusiker wichtig ist, sondern für jeden, der Musik hören möchte. Auch die eigene Sprache kann bei zu hoher Lautstärke Verzerrungen verursachen. Bei aktuellen Hörsystemen besteht ein Weg zur Bekämpfung von Verzerrungen darin, die Lautstärke des Eingangssignals wie einer Stereoanlage oder eines Fernsehgeräts zu senken und die Lautstärke des Hörsystems zu erhöhen. Ein Hörsystem-Träger kann sich so erfolgreich „unter der Aussteuerungsbrücke ducken“ und Verzerrungen vermeiden. Dies ergibt aber nicht den natürlichsten bzw. komfortabelsten Klang.
Eine andere Lösung des Problems schliesst die Entwicklung von Mikrofonen ein, die weniger empfindlich bei tieffrequenten Tönen sind und dem Gerät ein Signal vortäuschen, das innerhalb seines Betriebsbereichs ist. Aber auch diese Lösung bringt einen eher künstlichen und weniger transparenten Klang.
Kein Hörsystem kann eine grenzenlose Aussteuerungsreserve für sich beanspruchen, eine neue Generation digitaler Hörsysteme kommt ihr aber schon ziemlich nahe. Diese Geräte heben die „tief hängende Brücke“ wirksam an und bieten mit mehr Aussteuerungsreserve einen noch transparenteren Klang. Diese Hörsysteme heben den 95 dB Grenzwert moderner Hörsysteme auf bis zu 111 dB SPL an, einen Wert, der in fast jeder Umgebung einen klaren Klang ermöglichen kann.
* Stach, Brad A. Comprehensive Dictionary of Audiology, Illustrated. Clifton Park, NY: Thomson/Delmar Learning, 2003. Gedruckt.